Wir haben uns der Initiative Transparente Zivilgesellschaft von Transparency International Deutschland angeschlossen und veröffentlichen ab sofort grundlegende Informationen über unsere Arbeit. Warum? Weil Offenheit der Grundstein für jede gute Beziehung ist.

Zivilgesellschaftliche Organisationen sind steuerbegünstigt, wenn sie der Gesellschaft nützen, also gemeinnützig sind. Um diesen privilegierten Status zu halten, muss in regelmäßigen Abständen berichtet werden – allerdings nur der jeweiligen zuständigen Behörde bzw. dem Finanzamt. Es gibt keine Verpflichtung, grundlegende Informationen wie Finanzierung und Aktivitäten der Organisationen auch für die Öffentlichkeit zugänglich zu machen.

Weil das die Glaubwürdigkeit von NGOs gefährdet, hat Transparency International Deutschland 2010 die Inititative Transparente Zivilgesellschaft ins Leben gerufen. Unterzeichner der Initiative veröffentlichen einheitliche Angaben wie Satzung, Mittelherkunft und -verwendung, Aktivitätsbericht, Personalstruktur und Verantwortliche – und halten diese aktuell. Die Anforderungen sind bewusst niedrig gehalten, um den zusätzlichen Aufwand überschaubar zu machen und auch kleinen Organisationen keine Hürden in den Weg zu legen. Größere Organisationen sind explizit dazu aufgerufen, weitergehende Informationen zur Verfügung zu stellen.

Wichtig dabei: Das ITZ-Logo verbürgt dabei nicht die Richtigkeit der Angaben, da keine Prüfung erfolgt, und sagt auch nichts darüber aus, ob die Mittel satzungsgemäß und verantwortungsvoll eingesetzt werden. Es ist vielmehr ein Zeichen für Offenheit und Kommunikationsbereitschaft, denn die interessierte Öffentlichkeit kann sich informieren und Fragen stellen – werden diese nicht beantwortet und Angaben gegebenenfalls richtiggestellt, wird das Logo entzogen.

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Die Energiewende vorantreiben, Infrastruktur als Grundstein für Wertschöpfung schaffen, Fluchtursachen bekämpfen – und damit Geld verdienen. Africa GreenTec vereint all diese Aspekte und lädt ein, per Crowdfunding an ihrem (Sozial)Unternehmen teilzuhaben. Panterito ist dem Aufruf gefolgt und stellt euch daher Arbeit und Ziele von Africa GreenTec vor.

Kern sind die Solartainer: Plug & Play Solaranlagen – PV-Panele mit insgesamt 50 kWp plus Batterie – in Containern. Sie bringen Strom in Gebiete in Subsahara-Afrika, die nicht an ein öffentliches Netz angeschlossen sind. Africa GreenTec ist hauptsächlich in Mali und Niger aktiv, Anlagen im Senegal sind gerade in der Vorbereitung. Diese Länder bewegen sich am unteren Ende des Human Development Index und haben mit politischer Instabilität und starkem Einfluss terroristischer Gruppierungen zu kämpfen. Gerade die schwierige Situation heißt bei erfolgreicher Umsetzung, dass ein großer Impact erreicht wird.

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Die Kosten für den Bezug des Solarstroms von Africa GreenTec liegen deutlich unter den Kosten für Diesel und sind damit für jeden attraktiv. Hauptsächlicht zielt das Unternehmen allerdings auf Betriebe, kleine und mittlere, die durch die neuen Möglichkeiten gegründet werden oder ihre Produktivität erhöhen können. Der Handwerksbetrieb, der ab sofort ein Schweißgerät mit 3 kW einsetzen kann. Das Internetcafé, das vom mitgelieferten Anschluss ans weltweite Netz profitiert. Diese mittelständischen Betriebe schaffen Mehrwert, Wachstum und Arbeitsplätze. Africa GreenTec befähigt sie und leistet damit in der Sekundärwirkung auch Armuts- und Migrationsbekämpfung. Ihren SDG-Impact stellt das Social Business anschaulich auf der Webseite dar. Als Entwicklungshilfeorganisation will es aber explizit nicht gesehen werden:

Africa GreenTec positioniert sich eben nicht als Charity Organisation, sondern wir verlangen Geld für unsere Dienstleistungen. Das heißt, in Mali und Niger verkaufen wir Strom, Internetzugänge und Kühlsysteme und die Menschen müssen dafür Geld bezahlen – einen fairen Preis, der deutlich unter dem liegt, was sie für Diesel ausgeben müssen. Aber diese Partnerschaft auf Augenhöhe, die ja in der Politik gerne propagiert wird, die leben wir von Anfang an.

Torsten Schreiber, Gründer und CEO

Inzwischen versorgen 20 Anlagen mit je 5-7 km Stromnetzen knapp 25.000 Menschen fast rund um die Uhr mit Strom. Die eigentliche Expertise des Unternehmens liegt nach eigener Aussage in der Planung, Steuerung, Messung und dem Betrieb der Inselnetze in den Extremregionen. Technisch sind sie mit Smart Metern, die flexibel per Fernzugriff tarifiert werden können, auf neustem globalen Standard. Damit bietet Africa GreenTec genau das Know-how und die Technik, die nach einer Weltbankstudie für den anstehenden Ausbau von Off-Grid-Anlagen benötigt wird. Der Bedarf an Minigrids liegt demnach weltweit bei 210.000 – Mitte 2019 waren in Afrika etwa 5.500 errichtet oder in Planung, Tendenz stark steigend. Mit der Behörde für die ländliche Elektrifizierung in Niger gibt es schon Vereinbarungen über weitere 50 Anlagen. Insgesamt haben in Subsahara-Afrika immer noch 600 Millionen Menschen keinen Zugang zu Elektrizität.

Für diese kommende Skalierung wird Kapital benötigt. Aus der Geschichte von Torsten Schreiber liegt der Crowdfundingansatz nahe (so kam er überhaupt erst zusammen mit seiner Frau Aida auf einem unvorhergesehenen Umweg zur Idee für Africa GreenTec → hörenswerte Geschichte z.B. hier). Die Kampagne ist im Mai gestartet. Nach aktuellem Stand haben sich 284 Investoren mit 650.000 € beteiligt. Da ist noch einige Luft nach oben. Die Laufzeit ist unbegrenzt. Für seine Investition erhält man Genussrechte und wird darüber direkt an der Wertsteigerung des Unternehmens und dem Bilanzgewinn beteiligt. Man muss nur etwas Geduld mitbringen – außer es kommt zu einem Exitereignis.

Um die Idee möglichst weit zu streuen, betreibt Africa GreenTec eine sehr aktive Kommunikation: Torsten Schreiber scheint von Interview zu Interview zu springen. Aber auch der facebook- und der linkedIn-Kanal des Unternehmens bieten regelmäßig spannende Hintergründe auch über die eigenen Projekte hinaus.

Bilder: Africa GreenTec

Wir haben sie alle schon gesehen, die bunten Kacheln der Sustainable Development Goals (kurz SDGs). Sie fallen ins Auge, prägnant designed, gehören zu den UN-Nachhaltigkeitszielen – soviel ist den meisten bekannt. Weil sie ab jetzt auch auf unseren Projektseiten zu sehen sind, blicken wir etwas tiefer und erläutern die Hintergründe.

Was sich hinter dem Begriff Sustainable Development Goals verbirgt

Die SDGs sind die Ziele für eine nachhaltige globale Entwicklung bis 2030, die sich die 195 Länder der Vereinten Nationen gesetzt haben. Sie sind in der Agenda 2030 festgehalten, die am 01.01.2016 in Kraft getreten ist und eine Laufzeit von 15 Jahren hat, bis 2030 also.

Die 17 Ziele werden in 169 Unterzielen konkretisiert und ihr Fortschritt wird über 244 festgelegte Indikatoren gemonitort und jährlich berichtet (Vollständige Resolution in der deutschen Fassung, ab S. 15 Liste mit Zielen und Unterzielen).

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Warum die Einigung auf die SDGs ein wichtiger Schritt war

Eine Einigung unter 195 Ländern, die nicht als der kleinste gemeinsame Nenner völlig verwässert ist, ist per se schon bemerkenswert. Der Untertitel der Agenda 2030: „Transformation unserer Welt“ macht deutlich, dass der Blick auf Großes gerichtet ist.

Die SDGs heben sich tatsächlich in mehreren Punkten von ihren Vorgängern, z.B. den Millennium Goals, ab:

  • Sie umfassen erstmalig nicht nur die soziale Entwicklungsdimension, sondern gleichwertig ökonomische und ökologische Aspekte.
  • Sie gelten nicht nur für die Entwicklungsländer, sondern für alle Staaten gleichermaßen.
  • Zur Messbarmachung der Ziele werden weitreichende Daten gefordert. Davor wurden lediglich vorhandene Daten der nationalen statistischen Ämter berücksichtigt. (Was nicht heißt, dass die geforderten Daten auch geliefert werden.)

Die Ziele sind hoch gesteckt und damit eine sehr gute Ausgangslage. Nach gut einem Drittel der gesetzen Laufzeit wird allerdings von verschiedenen Seiten die Vermutung laut, dass die historische Zielsetzung letztlich doch nur ein Lippenbekenntnis war.

Wie der Stand der Umsetzung ist

„We are making progress. Extreme poverty and child mortality rats are falling. Access to energy and to decent work is rising. (…) But let us be clear: we are far from where we need to be. We are off track“, konstatierte UN-Generalsekretär Antonio Guterres auf dem ersten Treffen der Regierungschefs nach der Beschlussfassung 2019.

Da die Datenlage sehr uneinheitlich ist, sieht der aktuelle Überblick über die Zielerreichung sehr bunt aus:

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Quelle: SDG-Index (abgerufen 28.07.2020)

Die größten Fortschritte haben die süd- und ostasiatischen Staaten gemacht. Die Industrieländer nehmen dagegen eine sehr ambivalente Position ein. Einerseits stehen sie in den Rankings zur absoluten Zielerreichung an der Spitze mit bis zu 85% (Dänemark, dicht gefolgt von Schweden). Gleichzeitig verursachen Konsumverhalten und Lebensstandards hohe ökologische und wirtschaftliche Kosten für Drittländer. Insbesondere bei den Indikatoren für Klimaschutz und nachhaltigem Konsum rangieren die OECD-Staaten ganz hinten. Es wird also maßgeblich an ihnen liegen, inwieweit die globalen Ziele erreicht werden können.

Die Bewertung der nationalen Strategie Deutschlands fällt sehr ähnlich aus, wie beispielsweise in einem Hintergrundpapier des Forum Umwelt und Entwicklung anlässlich der nächsten anstehenden Überarbeitung der Nachhaltigkeitsstrategie der Bundesregierung: Die politische Relevanz der Nachhaltigkeitsziele wird in der Praxis zu häufig nachgeordnet, insbesondere in der Agrar-, Handels- und Verkehrspolitik. Und es fehlen Indikatoren, die internationalen Auswirkungen dieser Entscheidungen zu messen.

Die aktuelle COVID-19-Pandemie hat einen negativen Impact auf nahezu alle SDGs. Das UN-Kinderhilfswerk UNICEF geht beispielsweise davon aus, dass bis Ende des Jahres durch die Pandemie zusätzliche 6,7 Millionen Kinder unter 5 Jahren von akuter Mangelernährung betroffen sein könnten.

Antonio Guterres hat in seiner Rede im gleichen Atemzug dazu aufgerufen, jetzt erst recht zu handeln. Der Apell richtet sich dabei nicht nur an die Regierungen, sondern explizit auch an Unternehmen, Forschung und NGOs. Neben einem breiten gesellschaftlichen Konsens als Grundlage für große Transformationen muss der Übergang zur Handlung auf verschiedenen Ebenen gefördert werden. Dafür wurde beispielsweise Uplink geschaffen, eine Crowdsourcing-Plattform für Innovationen auf der über die verschiedene Themenbereiche hinweg Ideen vorgestellt werden und globale Akteure sich vernetzen können (Direktlink zum Impact-Forum der Trillion Tree Campaign).

Weiterführende Links

Ich war sehr glücklich, als wir von unserem Partner Fairventures das Buch von Sarina Albeck geschickt bekommen haben. Was für eine willkommene Ablenkung und Möglichkeit, ein paar sozial distanzierte Stunden auf dem Sonnenbalkon zu verbringen – und dabei einiges zu lernen.

Sarina nähert sich in ihrem Buch den Fragen nach den Ursachen von Abholzung in Indonesien. Sie tut das sehr persönlich, ausgehend von dem Gefühl, dass wir alle kennen: Es ist nicht gut, was passiert – das sollte sich ändern. Aber was passiert eigentlich? Und warum? Dabei geht es ihr einerseits um den Wald, zu gleichen Teilen aber auch um die Menschen:

Für die Menschen gibt es in unserer Utopie erstaunlich wenig Platz. Manchmal tauchen sie am Rande auf: als Verlierer von Landrechtskonflikten oder als Handlanger von Konzernen bei der Rodung großer Waldflächen. Oder wir stellen sie uns als nomadisierende Naturvölker vor, die mit der Moderne nichts zu tun haben. Selten sehen wir sie als normale Menschen mit Bedürfnissen und Meinungen, Familien, die in Städten oder Dörfern leben, als Bauern, Wachleute, Lehrerinnen, Verkäuferinnen, Männer mit Motorrrad, Frauen mit einem nervigen Ehemann, mit einem kranken Kind, das zum Arzt muss, Menschen mit Lust auf Konsum (…).

Ich spitze natürlich zu. Und ich polemisiere. Trotzdem: Mein Eindruck ist, dass wir uns eine zu einfache Sicht auf ein komplexes Thema leisten. Eine Vereinfachtung, die nicht nur nichts nützt, sondern schadet.

Die Antwort, die sie als Konsequenz ihrer Überlegungen vorstellt, dreht sich um das Konzept von Fairventures Worldwide. Sie portraitiert Johannes Schwegler, der das gemeinnützige Unternehmen aufgebaut hat, das Kleinbauern auf der Insel Borneo dazu animiert und befähigt, Nutzwälder anzulegen. Warum kein natürlicher Regenwald? Weil damit die Ursachen ignoriert würden.

Dort, wo früher Regenwald war, gibt es heute in Kalimantan viele freie Flächen. Theoretisch könnten sie für den Ackerbau verwendet werden. Ab und zu geschieht dies auch, doch ohne befriedigende Ergebnisse. Die Hauptursache dafür ist der Zustand der ehemaligen Waldböden: Sie sind degradiert und kaum mehr fruchtbar. (…) Der Sengon ist der Protagonist dieser Geschichte.

Der Sengon ist ein Pionierbaum – eine Spezies, die auch unter ungünstigen Bedingungen wächst und den Boden für andere Pflanzen bereitet. So erhalten die Flächen wieder einen Wert: Zwischenfrüchte wie Erdnuss oder Kakao können angebaut werden. Und der Sengon wächst so schnell, dass er nach sieben bis zehn Jahren geschlagen werden kann.

Sarina stellt die Menschen vor, die sie getroffen hat und erzählt von dem, was sie und wie sie es verstanden hat. Sie vereinfacht, ohne unterkomplex zu werden und trägt viele Bausteine zusammen, aus denen sich Stück für Stück ein grobes Bild ergibt.

Die 170 locker bedruckten Seiten sind ein sehr guter Einstieg in die Problematik Abholzung, Regenwaldschutz und sinnvolle Aufforstung.

 

Sarina Albeck: Bäume für Borneo. Wie Aufforstung die indigene Bevölkerung schützt und den Klimawandel bekämpft. Oekom 2020, 19,00 €

 

Aufbauend auf der größten Meta-Analyse des globalen Nahrungsmittelsystems zeigt Hannah Ritchie von der Oxford University die Bedeutung der einzelnen Prozesschritte für den CO2-Fußabdruck von 29 Produkten – mit spannenden Ergebnissen:

  • Regionalität spielt beim Carbon Footprint der untersuchten Nahrungsmittel eine untergeordnete Rolle – er wird nur dann relevant, wenn statt per Schiff mit dem Flugzeug befördert wird. Das ist besonders bei leicht verderblichen Produkten wie Beeren, Spargel oder grünen Bohnen der Fall.
  • Der Hauptteil der Emissionen fällt auf die veränderte Bodennutzung (wo eine Weide ist, steht kein Wald) und die landwirtschaftlichen Prozesse (Methanausstoß insbesondere durch Rinder, aber auch Reispflanzen, Emissionen durch Dünger, Gülle und landwirtschaftliche Maschinen). Saisonaler Anbau in den Herkunftsländern ist deshalb sehr sinnvoll.
  • Absoluter Spitzenreiter ist Rindfleisch, wobei zwischen Fleisch aus Milchviehhaltung und reiner Fleischzucht unterschieden wird. Letzteres bringt dreimal soviel CO2 auf sein Konto wie das Fleisch der Milchkühe.
  • Für alle tierischen Produkte kommt immer noch ein beträchtlicher Anteil Emissionen für die Futtermittel hinzu. Von den 29 analysierten Nahrungsmitteln sind in der Hälfte mit dem größeren Fußabdruck die tierischen Produkte – und Schokolade, Kaffee, Palm-, Olivenöl und Reis.
  • Nüsse und Olivenöl bekommen für den Agroforstaufbau negative Emissionen angerechnet.
  • Verarbeitung, Transport, Einzelhandel und Verpackung machen zum Aktuellen Zeitpunkt einen relativ geringen Teil der Nahrungsmittelemissionen aus. Dafür stellt eine pflanzenbasierte Ernährung tatsächlich einen großen Unterschied dar.
  • Milch, Eier, Fisch, Geflügel- und Schweinefleisch verursachen etwa halb so viele Emissionen wie rotes Fleisch, Käse, Schokolade und Kaffee.

Wer noch genauer einsteigen möchte, findet hier die ausführlichen Ergebnisse der Analyse zu Umweltauswirkungen von Landwirtschaft und Nahrungsproduktion von Hannah Ritchie und Max Roser.

Das Schwierigste war es, die Setzlinge vom 100 km entfernten Chitipa nach Nthalire zu bringen, berichtet Madalitso von der St. Ignatius Secondary School in Malawi. Wegen der heftigen Regenfälle war die Straße zeitweise unbefahrbar: „There was even a time when we spend a night on the way because the vehicle was stuck. The experience of travelling was not so pleasing.“

Trotzdem haben sie es geschafft: 1450 Setzlinge wurden im Dezember rund um das Schulgelände gepflanzt: Obstbäume wie Banane, Mango, Papaya, Guave oder Avocado – sowie mit Eukalyptus, Kiefer, Senna und Cassia auch Zier- und Nutzholz. Die Pflanzen sollten das Schulgelände verschönern und sind gleichzeitig praktische Unterrichtseinheit für die Schüler. Die Auswirkungen des Klimawandels sind in Subsahara-Afrika zunehmend spürbar. Und Malawi zählt zu den ärmsten Ländern der Welt. Das Projekt ist ein Versuch, den Schülern die Veränderungen zu erklären und Strategien zu entwickeln, wie es möglich sein kann, sich anzupassen.

Die St. Ignatius ist eine von acht Schulen in Malawi, Sambia und Südafrika, die am Projekt Ein Baum in Afrika teilnehmen. Da alle Schulen andere Voraussetzungen haben, gibt es acht verschiedene Umsetzungen. Die Koordination erfolgt meistens über das lokale Pfadfindernetzwerk. Die Scouts schulen die Jungendlichen und gemeinsam mit dem Schulpersonal kümmern sie sich um Pflanzung, Pflege und Verwertung.

In St. Ignatius gibt es einen Wild Life Club, geleitet von den Lehrern für Geographie und Landwirtschaft. Rund 50 Schüler aus dieser AG haben an der Pflanzaktion teilgenommen. Jetzt muss sich zeigen, wieviele Setzlinge es durch die Trockenzeit schaffen.

Interview mit Markus Wolff von der Waldgenossenschaft Remscheid zu Status quo und Perspektive unseres Waldes.

Privater Waldbesitz ist in vielen Fällen durch Erbteilung zu Kleinstflächen auseinanderparzelliert – im Bergischen Land auf durchschnittlich unter zwei Hektar pro Eigentümer. Eine lohnende Bewirtschaftung ist damit kaum mehr möglich, so dass viele Walderben einen Ausweg in interessierten Käufern suchen. Dann finden sich unter anderem Investoren mit Kahlschlagplänen. Denn bis zu zwei Hektar dürfen in NRW ohne Genehmigungen entwaldet werden.

Um das zu unterbinden und den Wald stattdessen nachhaltig zu bewirtschaften, wurde vor 6 Jahren die Waldgenossenschaft Remscheid gegründet. Inzwischen bewirtschaftet sie ziemlich genau 70 Hektar Wald und zählt 232 Mitglieder – seit kurzem auch die Panterito Stiftung.

Markus Wolff ist Gründer und Vorstandsvorsitzender der Genossenschaft – und gleichzeitig Leiter des Remscheider Stadtforstamtes, denn erst ein Zusammenschluss macht für die Genossenschaft möglich, wovor Privatbesitzer kapitulieren. Er hat mit Kristina von Panterito über Zustand und Zukunft des Waldes gesprochen.

Herr Wolff, es wurde in den Medien viel berichtet über die Trockenheit, die Waldbrände, die Auswirkungen des Klimawandels auf den Wald. Spüren Sie das an Ihren Waldflächen?

Selbstverständlich. Es gibt keinen Wald in Deutschland, in Europa, der aktuell nicht irgendwie sichtbar oder noch unsichtbar vom Klimawandel betroffen und damit auch gestresst ist.

Was sind die typischen Zeichen?

Vitalitätsminderung von Bäumen. Die sind einfach geschwächt. Drückt sich aus in Anfälligkeit gegenüber Schadorganismen, sie verlieren frühzeitig ihr Laub oder werden, wenn es Fichten oder andere Nadelhölzer sind, schnell trocken und dann braun.

Aber wir stehen noch relativ gut da. Das Bergische Land ist eins der Hauptschadgebiete in NRW. Ich hatte letzte Woche noch eine Führung mit einer Schulklasse in unserem Wald und da ist mir aufgefallen, dass wir aufgrund unserer Bewirtschaftungsform noch vergleichsweise gut bis sehr gut dastehen.

Was machen Sie anders?

Wir machen das nicht anders in der Waldgenossenschaft wie in unserem Stadtwald – beides wird sogenannt „naturgemäß“ bewirtschaftet. Das sind Kriterien der ANW, Arbeitsgemeinschaft naturgemäße Waldwirtschaft, die unter anderem darauf setzt, den Wald zu frühzeitig verjüngen, dadurch mehr Struktur, mehr Vielfalt, mehr Mischung reinzubekommen und dann sind die Bäume einfach vitaler und widerstandsfähiger.

Was sind die größten Herausforderungen, die jetzt auf die Genossenschaft zukommen? Einerseits natürlich Anpassung an Klimawandel, aber auf der anderen Seite gibt es auch die Frage, wie eine Wirtschaftlichkeit erreichbar ist – oder ist das gar nicht der Fokus?

Natürlich, also Wirtschaftlichkeit im Sinne einer schwarzen Null. Das ist auch in Anbetracht des Holzpreisverfalls eine Herausforderung, gar keine Frage. Aber es deutet sich an, dass jetzt aufgrund dieser gesamtpolitischen Bewusstseinsänderung der Wald zunehmend in den Fokus kommt, und dass wir neue Märkte erschließen können. Dass wir beispielsweise für CO2-Speicherung Erträge erzielen können, dass wir für Ökosystemdienstleistungen zukünftig honoriert werden und für viele andere Dinge, wo man jetzt gespürt hat, dass es ohne Wald oder mit weniger Wald einfach nicht geht.

Erst Ende September beim „Nationalen Waldgipfel“ wurden vor Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner weitere Gelder in Millionenhöhe für die Beseitigung der Schäden zugesichert. Entscheidend ist jetzt, dass die dringend benötigten Mittel richtungsweisend eingesetzt werden. Wenn Gelder statt als Flächenpauschale an Maßnahmen für Ökosystemleistungen gekoppelt sind, fördern sie langfristig den Umbau von Industriewäldern in gesunde Ökosysteme, erklärt beispielsweise das 12-Punkte-Papier des NABU.

Projektstart zum historischen Datum: Am heutigen weltweiten Klimastreiktag setzen unzählige Menschen gemeinsam mit Fridays For Future ein Zeichen für einen radikalen Richtungswechsel in der Klimapolitik sowie in allen gesellschaftlichen Bereichen. Es gibt keine Ausreden mehr: Es ist höchste Zeit zu handeln.

Der perfekte Tag für den Start des Projekts ONE CREW ONE TREE. Für jede papierlose Auftragsabwicklung spendet das Unternehmen für Veranstaltungspersonal artlogic ab heute einen Baum.  Besonders schön ist, dass sich auch die internationalen Niederlassungen am Projekt beteiligen.

Panterito begleitet ONE CREW ONE TREE in Konzeptphase und Umsetzung und unterstützt bei der Auswahl der Aufforstungsprojekte. Es ist bereits das zweite gemeinsame Projekt. artlogic kompensiert seit mehreren Jahren seine CO2-Emissionen über ein Agroforstprojekt in Panama in Zusammenarbeit mit Panterito.

Nächstes Ziel ist die Ausweitung des Konzepts auf weitere Branchen.

Leitungswasser ist frisch, überall verfügbar und schont die Umwelt. Trotzdem nimmt in Deutschland der Flaschenwasserkonsum weiter zu. Das dreijährige Projekt Wasserwende – Trinkwasser ist Klimaschutz von a tip: tap e.V. leistet Aufklärungsarbeit und will Lust auf und Bewusstsein für das kostbare Gut Trinkwasser machen. Neben erfreulich vielen weiteren Partnern unterstützt auch Panterito das BMU-geförderte Projekt.

Zum Projektauftakt auf dem Berliner Umweltfestival rund um die Siegessäule haben wir mit den Wasserspender*innen von a tip: tap angestoßen. Bei der ersten Sommerhitze wurde die Erfrischung von vielen Festivalbesuchern gerne angenommen.

12 Wasserquartiere in verschiedenen Städten verteilt über ganz Deutschland werden im Lauf des Projekt geschaffen. Mit Karlsruhe-Ost, Berlin Moabit und dem Campusviertel Marburg starten die ersten drei im Lauf der zweiten Jahreshälfte.

Fotos vom Projektauftakt und mehr Infos über die Aktivitäten in den Wasserquartieren gibt es auf unserer Projektseite und natürlich auf der Homepage der Wasserwende.

Zum Tag des Baums wurden von Global Forest Watch die aktuellen Zahlen zum weltweiten Regenwaldverlust veröffentlicht.

2018 verloren die Tropen in der Bilanz 12 Millionen ha Wald, davon insbesondere 3,6 Millionen ha ursprünglicher Regenwald.

Ursprüngliche Regenwälder speichern mehr Kohlenstoff als andere Wälder, stellen den vielfältigesten Lebensraum der Erde dar und sind durch ihre Komplexität kaum oder gar nicht wieder herstellbar. Trotzdem sich immer mehr Länder wie auch Unternehmen verpflichten, auf Abholzung zu verzichten, bleibt der Verlust im Vergleich mit den  letzten zehn Jahren stabil (2016 und 2017 ausgenommen, da durch starke Waldbrände Rekordverluste verzeichnet werden mussten. )

Global Forest Watch erhebt seine Zahlen aus Satelitendaten, die auf Baumbestand hin analysiert werden. Diese empirisch erhobenen Zahlen weichen meist startk von den Angaben der der Welternährungsorganisation FAO ab, die sich auf Regierungsangaben der Länder stützen.

Die genauen Zahlen von Global Forest Watch, eine detaillierte Auflistung der Länder mit den höchsten Verlusten sowie größten Anstiegen und Spotlights auf einige Länder und Regionen finden sich hier – auf englisch, spanisch, portugiesisch und französisch.