Leitungswasser statt Flaschenwasser zu trinken ist sinnvoll und macht einen Unterschied. Warum genau, findet ihr hier in den wichtigsten Argumenten zusammengefasst – gefeatured von a tip: tap e.V., einem Berliner Verein, der starke Arbeit für Leitungswasserkonsum leistet. A tip: tap bietet Bildungs- und Beratungsangebote vom Kitabesuch bis zur Umstiegshilfe für Unternehmen. Sie schaffen neue öffentliche Trinkorte zusammen mit den Wasserversorgern der Wasserwende, aber auch indem sie Menschen für neue Refill Stationen gewinnen. Und nicht zuletzt sind sie eine starke Stimme durch ihre Öffentlichkeits- und Lobbyarbeit.

Deshalb haben wir von Panterito uns entschieden neben der Projektförderung der Wasserwende auch Fördermitglied des Vereins zu werden. Das ist unter anderem deshalb besonders wichtig, weil a tip: tap einen Eigenanteil einbringen muss, um öffentliche Förderungen für seine Projekte zu bekommen. Jeder gespendete Euro kann so im Durchschnitt verzehnfacht werden.

Was sie damit vorhaben? Die Neuauflage und Weiterentwicklung ihres Projekts Wasserwende. Damit verbreitet der Verein seine Arbeit weiter über Berlin hinaus und bietet regionalen Initiativen Tools und Hilfestellung, die erprobten und funktionierenden Konzepte zu übernehmen. Mehr zum Zwischenstand und Ausblick der Wasserwende sowie viele direkte Links zu den Angeboten von a tip: tap findet ihr hier.

 

Im Mai 2019 war der Startschuss für das Wasserwende Projekt. Zwei Drittel der Projektlaufzeit liegen inzwischen hinter dem Team von a tip: tap e.V. Zeit für einen Blick darauf, was seitdem passiert ist. 

Leitungswasser ist Klimaschutz

Mit einem Wasserkiez in Berlin Kreuzberg hatte in 2017 alles begonnen. Dieses Modellprojekt sollte bundesweit an 12 Standorten ausgerollt werden mit Bildungsangeboten, öffentlichen Trinkorten, Vor-Ort-Aktionen und Begleitung der Aktivitäten in Social Media. Und grade als es richtig losgehen sollte… kam Corona. Ein großer Rückschlag, denn die Wasserwende war insbesondere auf den persönlichen Kontakt mit Menschen ausgelegt. Keine Schul- und Kitabesuche möglich, keine Infostände, Geschäfte zu, Unternehmen im Homeoffice und an die Errichtung von öffentlichen Trinkbrunnen war auch erstmal nicht zu denken. a tip: tap hat sich nicht unterkriegen lassen, sondern im großen Teilen neu ausgerichtet:

 

“Durch die Corona-Pandemie haben wir die Projektaktivitäten stärker auf auf digitale Kommunikationsmedien ausgerichtet. Das hat auch sehr viele neue Perspektiven und Möglichkeiten eröffnet, Menschen für Leitungswasser zu begeistern.”

 Lisa, Kommunikationsmanagerin bei a tip: tap

 

Die neuen Konzepte gehen voll auf und die Ziele, die das Wasserwende-Team sich gesetzt hat, werden voraussichtlich zu Projektschluss teilweise nur knapp verfehlt – teilweise aber auch übertroffen. 

 

Zwischenstand Wasserwende in Zahlen (Stand Ende Mai 2021)

  • 14 neue Wasser-Quartiere (Projektziel 12)
  • 167 neue Trink-Orte (Projektziel 500)
  • 79 Unternehmen als leitungswasserfreundlich ausgezeichnet (Projektziel 50)
  • 106 Bildungs- und Beratungsveranstaltungen (Projektziel 264)
  • 241 Medienberichte (Projektziel 55)

Und: ihre Followerzahlen auf Social Media sind extrem angestiegen. Die Botschaft, dass Leitungswasser Klimaschutz ist, kommt an. Insbesondere die charmante Fotoaktion “Leitungswasser-Liebe” zum Weltwassertag dieses Jahres war ein Erfolg mit großer Resonanz. Über 300 Menschen und Organisationen haben sich beteiligt – auch wir von Panterito haben natürlich unsere Leitungswasserliebe gezeigt. 

 

Wasserwende goes Franchise

Schon jetzt ist klar, dass das funktionierende Konzept Wasserwende über diese ersten drei Jahre hinaus fortgesetzt werden soll und weitere Wasser-Quartiere entwickelt werden. Allerdings wird leicht modifiziert. Zwei weitere Wasser-Quartiere sind bereits in einem neuen Partnerschaftsmodell gestartet, in dem die Aktivitäten vor Ort eigenständig von den Partner umgesetzt werden: Köln-Nippes mit Rheinenergie und Freiburg-Waldsee mit RegioWasser, badenova und Parents for Future Freiburg.

 

Durst bekommen? 

Teil der Wasserwende kann jede:r sein. Neben dem eigenen Griff zum Hahn, gibt es große und kleine Dinge zu bewegen:

Leitungswasser am Arbeitsplatz? 

Sinnvoll ist die Umstellung vor allem da, wo viel getrunken wird. Lass dich beraten über Möglichkeiten, Kosteneinsparungen und Schritte, an die man denken sollte. 

Ihr trinkt im Büro schon Leitungswasser? Dann lasst euch von a tip: tap als leitungswasserfreundlich auszeichnen, wie bald 100 andere Organisationen.

Inspirieren und Informieren

Folge a tip: tap auf Social Media und beteilige dich zum Beispiel an der aktuell laufenden Kampagne #trinkdensommer zu den leckersten, sommerlichen Leitungswasserrezepten. Unter dem Hashtag bzw. der Kampagnenseite findest du schon eine Sammlung leckerer Sommergetränke. 

Mitmachen 

Im Projekt und Verein kannst du dich auf verschiedene Weise einbringen. a tip: tap freut sich von dir zu hören: wasserwende@atiptap.org

 

8 von vielen weiteren Leitungswasserliebe-Bekundungen zu finden in der a tip: tap Galerie

Leitungswasser ist frisch, überall verfügbar und schont die Umwelt. Trotzdem nimmt in Deutschland der Flaschenwasserkonsum weiter zu. Das dreijährige Projekt Wasserwende – Trinkwasser ist Klimaschutz von a tip: tap e.V. leistet Aufklärungsarbeit und will Lust auf und Bewusstsein für das kostbare Gut Trinkwasser machen. Neben erfreulich vielen weiteren Partnern unterstützt auch Panterito das BMU-geförderte Projekt.

Zum Projektauftakt auf dem Berliner Umweltfestival rund um die Siegessäule haben wir mit den Wasserspender*innen von a tip: tap angestoßen. Bei der ersten Sommerhitze wurde die Erfrischung von vielen Festivalbesuchern gerne angenommen.

12 Wasserquartiere in verschiedenen Städten verteilt über ganz Deutschland werden im Lauf des Projekt geschaffen. Mit Karlsruhe-Ost, Berlin Moabit und dem Campusviertel Marburg starten die ersten drei im Lauf der zweiten Jahreshälfte.

Fotos vom Projektauftakt und mehr Infos über die Aktivitäten in den Wasserquartieren gibt es auf unserer Projektseite und natürlich auf der Homepage der Wasserwende.

Leaving no one behind – water and sanitation for all

lautet das Motto des diesjährigen Weltwassertags. Denn nach wie vor haben weltweit rund eine Milliarde Menschen keinen Zugang zu sicherem und sauberem Trinkwasser, wie diese anschauliche Infografik auf Basis der UN-Zahlen zeigt. Das unterstreicht auch nochmal der Water Development Report der UNESCO, der wenige Tage vorher erschienen ist.

Mit zahlreichen lokalen Veranstaltungen wird auf diese Problematik, aber auch den Luxus eines funktionierenden und sicheren Trinkwassersystems, wie wir es haben, aufmerksam gemacht. Für Berlin hat beispielsweise der Verein a tip: tap eine ausführliche Zusammenfassung erstellt.

Höhere Qualitätsstandards und Förderung von Leitungswasserkonsum zur Müllvermeidung in den EU-Staaten, das sind die Grundpfeiler der neuen EU-Richtlinie, die die 20 Jahre alte Vorgängerfassung ablösen soll.

Striktere Schadstoffgrenzen

Nach Angaben der EU ist die Leitungswasserqualität in Deutschland und der EU bereits überwiegend sehr gut. Dennoch sollen mehr Kontrollen eingeführt und Grenzwerte für Chemikalien und Mikroorganismen angezogen werden. Für Arzneimittel und Mikroplastik sind bislang keine Grenzwerte vorgesehen, der Gehalt dieser Stoffe im Leitungswasser soll allerdings beobachtet werden.

Weniger Plastikflaschen, mehr Leitungswasser

Der zweite Aspekt ist, beispielsweise mittels öffentlichen Trinkwasserbrunnen oder kostenlosem Leitungswasser in Restaurants den Konsum zu steigern, damit Verpackungsmüll und Transportwege von Flaschenwasser vermieden werden. Nach Angaben der europäischen Bürgerinitiave Right2Water muss allerdings nicht nur die ständige, sondern auch die erstmalige Verfügbarkeit gesichert werden. Eine Million Menschen in der EU haben demnach keinen Zugang zu Trinkwasser und bis zu acht Millionen fehlt der Zungang zu sanitären Anlagen.

Wie lange es noch dauert

Nachdem das Europaparlament im Oktober 2018 den Vorschlägen der EU-Kommission zugestimmt hatte, beraten nun die EU-Umweltminister über die konkrete Formulierung. Der aktuelle Entwurf wurde Ende Februar vorgelegt. Sobald Paralament und EU-Staaten eine Einigung finden, können die Änderungen in Kraft treten.

Dabei gibt es noch verschiedene Diskussionspunkte. Die Forderung von Linken und Grünen beispielsweise, Gastronomen zu verpflichten, ihren Gästen Leitungswasser kostenfrei anzubieten wie es in Frankreich bereits gilt, wurde bereits in Richtung einer Empfehlung auf freiwilliger Basis gekippt.

Bundesumweltministerin Svenja Schulze signalisierte bereits ihre Zustimmung zur aktuellen Version. Eine endgültige Entscheidung vor der Europawahl Ende Mai ist jedoch nicht mehr anzunehmen.

Wieviel Ackerfläche steht mir für Essen und Agrarrohstoffe zur Verfügung? Diesen Ansatz verfolgt das Projekt Weltacker der Zukunftsstiftung Landwirtschaft. Neben den begehbaren 2000 m2 in Berlin Pankow hat das Team jetzt einen sehr genauen Flächenrechner für unsere täglichen Mahlzeiten veröffentlicht. Man kann aus fertigen Gerichten wählen und anschließend individualiseren. So sieht man genau, wie ressourcenschonend der eigene Alltag tatsächlich ist.

Meine sehr einfache Portion Pasta mit Tomaten-Oliven-Sauce von heute mittag liegt mit 1,08 m2 und 26% des Tagesanteils der zur Verfügung stehenden Ackerfläche gut im Schnitt. Als ich den Cappuchino und drei Cookies zum Nachtisch (ist eben ehrlich) hinzufüge, ändert sich das schlagartig. Mit 4,21 m2 sind jetzt genau 100% meines Tagesanteils Ackerfläche aufgebraucht. Frühstück, Abendessen, Getränke und Zwischensnacks nicht miteingerechnet.

Klickt man sich ein bisschen durch die Optionen wird schnell klar, tierische und verarbeitete Produkte fallen am meisten ins Gewicht. Hier ist Verzicht also aus ökologischer Sicht am effektivsten. Spannend ist auch, zu sehen, aus welchen Bestandteilen verarbeitete Gerichte bestehen und wie stark diese ins Gewicht fallen. Wieviel Kilo Tomaten stecken in Tomatenmark oder einer Dose passierten Tomaten? Eine kleine Entdeckungsreise durch den Hintergrund unseres Tellerinhalts, der zum Nachdenken anregt und zeigt: Es ist durchaus möglich mit seinen 4,2 m2 auszukommen, wenn wir uns an den richtigen Stellen beschränken.