Die Entwaldungsrate in Malawi liegt bei ca. 1 Prozent jährlich – Tendenz steigend. Hauptgrund sind Ausdehnung der Landwirtschaft sowie der Energiebedarf der stark anwachsenden Bevölkerung. Ripple Africa ermöglicht es Kleinbauern im Norden Malawis, Bäume für eine nachhaltige Holzquelle anzubauen.
Malawi gehört zu den ärmsten Ländern der Welt. Auf dem Human Development Index belegt das Land Platz 174 von 189. Der Bedarf an Energie steigt stetig durch die wachsende Bevölkerung und erhöht so den Druck auf die Wälder als verfügbare Ressourcen. Etwa 33.000 ha Waldfläche geht jährlich verloren.
Doch wo Bedarf ist, ist auch ein Markt und damit eine Einkommensmöglichkeit durch nachhaltige Alternativen. Die meisten Teilnehmer entscheiden sich für eine Kiefernart, die den großen Vorteil hat, dass sie schnell wächst, geeignetes Bauholz liefert und einzelne Äste auch nach kurzer Zeit schon als Brennholz entnommen werden können. Neben den Kiefern bauen die Kleinbauern im Programm von Ripple Africa aber auch einheimische Bäume und Obstbäume an. Sie erhalten Saatgut und Schulungen und übernehmen dann alle Arbeitsschritte selbst. Ripple Africa begleitet die Communities eng und erreicht damit hohe Überlebensraten: In der Pflanzperiode 2019/2020 wurden 94% der gelieferten Samen als Setzlinge ins Freiland gepflanzt.
Im Rahmen des Projekts One Crew | One Tree beteiligt sich Panterito mit der Pflanzung von 3.200 Bäumen:
Die Malawische Regierung hat das Problem erkannt und in den letzten Jahren diverse Programme gestartet, um das Problem auf verschiedenen Ebenen anzugehen. Dazu zählen die National Forest Landscape Restoration Strategy, die National Charcoal Strategy und die Einrichtung des National Cooking Stove Steering Committee. So wurde unter anderem die Herstellung von Holzkohle ohne Genehmigung verboten, weil Kleinproduktionen oft ineffizient und emissionsreich sind und nicht selten mit illegal geschlagenem Holz arbeiten.
In eine Streichholzschachtel passen in etwa 1.200 Samen. Um die ausgegebenen Mengen monitoren zu können, bedient sich Ripple einfacher, kreativer Hilfsmittel. Sobald die Bäume reif genug sind, um Samen zu ernten, können sie selbst Saatgutbestände für das Programm bereitstellen.
In jeden Pflanztopf werden zwei Samen gesetzt. Um Kosten zu sparen, werden die Pflanztöpfe nach dem Auspflanzen nicht weggeworfen, sondern mehrfach verwendet. Damit kommt das Projekt mit einem minimalen Materialbudget aus.
Austin Chavura ist einer der baumpflanzenden Bauern in Malawi. Die enge Begleitung der Communities zusammen mit einem maximalen Eigenanteil der Kleinbauern an den Pflanzprozessen ist die Grundlage der Arbeit von Ripple Africa.
Die Rechte der Bilder zu diesem Projekt liegen bei Ripple Africa.
Malawi liegt ca. 1.500 km vom Äquator entfernt und hat ein subtropisches Klima mit vier Jahreszeiten. Optimale Bedinungen für ein schnelles Wachstum der Bäume. Bei der Auspflanzung sind die Pflänzchen etwa ein halbes Jahr alt. Die beiden anderen Bilder wurden ein und zwei Jahre später gemacht.
Ripple Africa ist seit 2003 in Malawi aktiv und verbindet Umweltschutz und Entwicklungszusmmenarbeit in Community Projekten. Training für Baumschulen und Nutzholzplantagen sind ein Baustein der Umweltschutzarbeit neben Waldschutz und effizienten Kochöfen. Gleichzeitig setzt sich Ripple Africa mit verschiedenen Projekten im Bereich Bildung und Gesundheit ein. Im Mittelpunkt steht das Motto Providing a hand up, not a hand out, was man frei als Hilfe zur Selbsthilfe übersetzen könnte.
Diese Förderung ist Teil des Projekts One Crew | One Tree
Welche Herausforderungen begegnen Ripple Africa bei ihrer Arbeit?
Was heißt es, eine Charity-Organisation wie ein Unternehmen zu führen?
Und welchen Einfluss hat Covid auf Leben und Arbeit in Malawi?
Im Interview gibt unsere Ansprechpartnerin Pam Haigh anekdotenreich Einblicke in die praktische Arbeit und die Grundsätze von Ripple Africa.
Die gekürzte Version zum Lesen gibt´s im Blog oder die ganzen 20 Minuten hier zum Hören.
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