3.000 Bäume an Orten des Lernen zu pflanzen – zusammen mit Pfadfindern und Schulen in Subsahara-Afrika – ist das Ziel des Projekts Ein Baum in Afrika. Eingebettet in Unterrichtsmodule liegt der Fokus des Projekts auf der praktischen Umweltbildung. Pflanzung, Pflege, Monitoring, Ernte und Verwertung führen die Jugendlichen größtenteils selbst durch.
Acht Schulen in Malawi, Sambia und Südafrika nehmen teil und pflanzen selbstorganisiert Bäume auf dem Schulgelände. Im Vordergrund steht hier nicht die Aufforstung, sondern das praktische Lernen. Unterstützt von lokalen Pfadfindernetzwerken erfahren die Jugendlichen Zusammenhänge von Klimawandel und seinen Auswirkungen, aber auch Strategien zur Bewältigung. Manche Schulen integrieren das Programm in bestehende AGs, wie den Wild Life Club der St. Ignatius Secondary in Nthalire, Malawi. Auch Pflanzung, Pflege und Verwertung werden von den Schulen individuell gestaltet. Gepflanzt werden einheimische Spezies, sowohl Obst- als auch Zier- bzw. Nutzbäume.
Der Projektpartner Nangu Thina e.V. realisiert das über Pfadfindernetzwerke vor Ort. Viele der ausgewählten Schulen sind konfessionell, trotzdem weder politisch noch religiös gebunden. Durch die sparsame Verwendung der Mittel innerhalb des Netzwerks konnten mit den projektierten Mitteln schon in der ersten Pflanzphase mehr als die geplanten 3.000 Setzlinge gepflanzt werden.
In den letzten Jahren werden die Auswirkungen des Klimawandels für die Menschen in Subsahara Afrika zunehmend spürbar. Langanhaltende Dürreperioden, Wasserknappheit (wie beispielsweise
in Kapstadt), heftige Gewitter und Überschwämmungen (Zyklon Idai in Malawi und Mosambik) sind Herausforderungen, mit denen gekämpft werden muss. Häufig werden Ernten vernichtet, was soziale Benachteiligte besonders stark trifft.
Einer der wichtigsten Wege, sich dagegen zu wappnen, liegt in der Bildung. Kindern und Jugendlichen muss die Chance gegeben werden, Zusammenhänge zu verstehen und Strategien zu entwickeln, wie es möglich ist, sich an die Klimaveränderungen anzupassen.
Durch das Pflanzprojekt soll jungen Menschen die Chance gegeben werden, sich Wissen anzueignen und das auch praktisch umzusetzen. Daher werden neben der Baumspende auch finanzielle Mittel für die Durchführung von Workshops und Seminaren bereitgestellt. Dadurch, dass die Bäume an einem Ort des Lernens gepflanzt werden, kann jedes Kind die Entwicklung verfolgen und so seine Wachstumsgeschichte erfahren.
Der Verein Nangu Thina e.V. besteht aus aktiven Mitgliedern in Europa und Afrika. Er versteht sich als Plattform, die Projekte mit und für Kinder und Jugendliche auf beiden Kontinenten ermöglicht. Ziel ist eine kontinuierliche Arbeit, die die Zukunftsperspetive der nachfolgenden Generation verbessert und ein gegenseitiges Lernen voneinander befördert. Enge Verbindung besteht mit den Pfadfindernetzwerken in den jeweiligen Regionen, die verlässliche Partnerschaft und nachhaltige Projekterfolge garantieren.
Nthalire, Chitipa, Malawi
In St. Ignatius gibt es den Wild Life Club mit über 100 Schülern, geleitet von den Lehrern für Geographie und Landwirtschaft. Diese Umwelt-AG ist natürlich perfekt für die Planung und Umsetzung geeignet. Fast die Hälfte der Mitglieder hat sich an der Pflanzaktion beteiligt. Um die Pflege der Setzlinge kümmern sich Wild Life Club und Hausmeister gemeinsam.
Die größte Herausforderung bestand hier in der Beschaffung der Setzlinge: Sie mussten zur Regenzeit vom 100 km entfernten Chitipa nach Nthalire transportiert werden. Weil die Straße zeitweise stark überschwämmt und nicht befahrbar war, musste die Delegation die Nacht unterwegs verbringen.
Chitipa & Karonga District, Malawi
Die Pflanzungen an den beiden Mädchenschulen St. Mary´s und Kaseye sowie der Chaminade Oberschule für Jungen wurden zusammen durch die Diözese Karonga koordiniert. Die Umsetzung haben drei Pfadfindergruppen übernommen: Vermittlung von konkretem Know-how sowie größeren Zusammenhängen in Bezug auf Umwelt und Klimawandel vorab und Anleitung während der Aktion.
140 Schüler von allen drei Schulen waren beteiligt, insgesamt 1470 Bäume wurden gepflanzt.
Neben der praktischen Umweltbildung ist besonders ein grüneres Umfeld für die Schulen das Ziel. Die Früchte der Bäume sollen zum Teil verkauft werden und der Gewinn dem Kaseye Community Health Center zukommen.
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